Pharmaindustrie zahlt für Anwendungsstudien
Bis zu 1000 Euro extra für den Doktor
Von Andreas Mihm
01. Oktober 2009 Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist besorgt über die zunehmende Zahl sogenannter Anwendungsbeobachtungen in Arztpraxen. Dabei zahlen Pharmaunternehmen Ärzten ein Extrahonorar, wenn sie bestimmte Arzneimittel verordnen und deren Wirkung auf den Patienten beobachten und die Ergebnisse festhalten.
Jede zweite dieser Anwendungsbeobachtungen sei wohl überflüssig, vermutet der für hausärztliche Versorgung zuständige KBV-Vorstand. Deshalb könne man ihre Zahl „ohne Informationsverlust deutlich reduzieren“. Das gelte gerade dann, wenn die Studie sich mit der Wirkung lange eingeführter und in ihrer Wirkung gut dokumentierter Präparate befasse.
Honorare übersteigen Dokumentations- und Schulungskosten
Es spreche viel dafür, dass Untersuchungen oft nicht der Therapiesicherheit des Arzneimittels dienten, sondern den Umsatz des Unternehmens steigern sollten. Müller nannte als Beleg die Höhe des Honorars von 10 bis 1000 Euro, das der Arzt für jeden teilnehmenden Patienten erhalte. Das liege damit oft weit über etwaigen Dokumentations- und Schulungskosten, die allein sich der Arzt erstatten lassen dürfe.
Keine pauschale Verteufelung der Studien
Auch bei den Ärzten gebe es Verbesserungsbedarf. So sollen Vertragsärzte ihren Patienten mitteilen, etwa mit Aushängen, ob sie grundsätzlich an Anwendungsbeobachtungen teilnähmen. Gegebenenfalls seien die Patienten „möglichst umfassend aufzuklären und deren Einverständnis einzuholen“, sagte Müller. Allgemein gelte: „Anwendungsbeobachtungen zu Marketingzwecken sind in keiner Weise akzeptabel, sie sind kein Standbein für eine Arztpraxis und im Zweifelsfall geeignet, das Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient zu unterminieren.“
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Die Moral von der Geschicht – weit und breit seh ich sie nicht.
Virus
Hallo Redaktion,
der Beitrag hier im Captain-Huk-Blog ist mir nicht verständlich. Setzt sich C-H. jetzt auch noch für Krankenkassen ein?
@Virus
„Die Moral von der Geschicht – weit und breit seh ich sie nicht“.
Hat das indirekt doch was mit Kfz-Technik zu tun?
„Wer gut schmiert, der gut fährt“.
Und die Moral von der Geschicht:
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.
Grüße aus dem Wilden Süden
Gottlob Häberle
Ich finde schon, dass solche skandalösen Machenschaften auch hier angeprangert werden sollten. Es kann jedem passieren und geht daher auch jeden etwas an.
Ich selbst sollte vor kurzem von solch einem Doktor als Versuchskaninchen angeheuert werden. Nachdem er mir den medizinischen Nutzen nicht vermitteln konnte, habe ich ihm vorgeschlagen er solle 2/3 der Kopfprämie (ca. 3000€ wie ich später erfahren konnte) an mich überweisen, dann könnten wir noch einmal darüber reden.
Er war völlig entrüstet und empört, der Gute, dieser Heuchler vom Stamme derer die den Hals nicht voll genug bekommen.Ich ekele mich heute noch vor ihm.
Meine geharnischte Beschwerde beim Korruptionsbeauftragten der Krankenkasse TKK verlief natürlich wo, – im Sande, – trotz mehrfachem Nachfassen.
Deshalb ist Öffentlichkeit so wichtig!