Quelle: Autohaus online vom 26.02.2010
Innovation Group bezieht erstmals Stellung
„Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung“, war am Mittwoch eine dreiseitige Presseerklärung überschrieben, die vom Stuttgarter Reparaturvermittler Innovation Group (IG) auch an sämtliche seiner rund 700 Partnerbetriebe per E-Mail versandt wurde. In dem Papier werden IG-loyale Partnerbetriebe sowie die Schadenchefin einer IG-Partnerversicherung zitiert und als Beleg für den eingeschlagenen Weg angeführt….
…Einflusslose Versicherer-Zeiten vorbei“
Innovation Group Europachef, Matthew Whittall, kommentiert in dem Papier: „In der Vergangenheit haben wir insbesondere für die Qualität der K+L Fachbetriebe geworben und der Großteil des vermittelten Reparaturvolumens von circa 200 Millionen Euro geht an solche Betriebe. Wir wollen weiterhin mehr Umsatz für diese Kooperationsbetriebe generieren, müssen aber gleichzeitig konkurrenzfähig bleiben.“
Whittall führt abschließend aus: „Der Kfz-Versicherungsmarkt ist härter geworden, der Kostendruck nimmt stets zu. Die Zeiten, in denen Versicherer keinen Einfluss auf den Ort der Reparatur hatten, sind längst vorbei. Aber darin besteht auch eine große Chance für Dienstleister und Betriebe, die die Zeichen der Zeit erkannt haben. Schließlich haben wir ein gemeinsames Ziel – einen größeren Anteil an den Unfallinstandsetzungen, die die Assekuranz zu vergeben hat.“ (wkp)
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Über die Innovation Group habe ich mir schon lange meine Meinung gebildet. Auch mit einer 300-seitigen Stellungnahme wäre da nichts mehr zu machen.
Die IG ist aber immer für ein kleines „Spässle“ gut.
„Die Zeiten, in denen Versicherer keinen Einfluss auf den Ort der Reparatur hatten, sind längst vorbei. Aber darin besteht auch eine große Chance für Dienstleister und Betriebe, die die Zeichen der Zeit erkannt haben. Schließlich haben wir ein gemeinsames Ziel – einen größeren Anteil an den Unfallinstandsetzungen, die die Assekuranz zu vergeben hat.”
Die Versicherer nebst ihren Bütteln haben im Haftpflichtfall nur einen Einfluss auf den Ort der Reparatur, wenn die Geschädigtenseite zu träge, unwissend oder dumm ist. Ansonsten ist nichts mit Schadensteuerung. An der Trägheit und dem Wissen wird ja bereits fleißig gearbeitet. Bei Dummheit ist aber bekanntlich nichts zu machen.
Betriebe, die die Zeichen der Zeit wirklich erkannt haben, geben der IG und anderen „Steuerungs-Parasiten“ einfach einen Tritt in den Allerwertesten.
Ertrag, der mit dem Anteil an Unfallinstandsetzungen, den die Versicherungen „zu vergeben“ haben, generiert wird, ist es nicht wert, morgens aufzustehen. Es sei denn, man will sich sein Hartz IV Geld selbst verdienen. Oder bringt es auch hier wieder die Masse?
Sehr viel arbeiten für ganz wenig Geld macht möglicherweise irgendwann doch reich?
Das Perpetuum mobile der Wirtschaft?
Also mal abgesehen davon, das Einsparungen der Versicherungen bei Schadenregulierungen immer von irgend jemanden bezahlt werden müssen (Werkstatt, Geschädigter, Sachverständiger, Anwalt-alle bekommen etwas weggenommen) frage ich mich, wie eine Schadensregulierung in der Zukunft wohl aussehen mag, wenn bei einem Unfall 3 Versicherunen für die Regulierung eines Unfallschaden zuständig sind, denkbar z.B. bei einem Auffahrunfall bei dem das 2. Fahrzeug vom 3. Fahrzeug auf das erste geschoben wird. Dann kann es geschehen, das 2 Haftpflichtversicherungen und eine Kaskoversicherung für die Reguierung des Schadens eines Fahrzeuges zuständig sind. Muss der arme Geschädigte, dann das Fahrzeug nacheinander in 3 Betriebe bringen?
@Hunter@ “ … IG und anderen “Steuerungs-Parasiten” einfach einen Tritt in den Allerwertesten.“
Fürwahr, dass sind die wahren „Schädlinge“.
Für mich einfach nicht zu fassen dass so genannte „Betriebsleitungen“ anscheinend weder lesen geschweige denn rechnen können – und davon soll es dann tatsächlich rund 700 „Partnerbetriebe“ geben? Ich glaub es nicht!
Kann einer der Leser von IG mitteilen, wo etwas über die Höhe der Factoringkosten und wer sie letztendlich bezahlt zu finden ist. Im Artikel selbst steht nur Factoring aber nicht wer es bezahlt. Die Werkstätten vermutlich. Für 5 Zinstage Vorteil vermutlich 2,5 % ergibt aufs jahr gerechnet ca. 170 % bei 200 Millionen Umsatz.
Werkstätten haben anscheinend das Rechnen verlernt. Der Kunde holt sein Auto ab und bezahlt. Wer arbeitet hat keine Zeit Geld zu verdienen.
Zitat:
„..einen größeren Anteil an den Unfallinstandsetzungen, die die Assekuranz zu vergeben hat.”
..alleine diesen Satz finde ich schon reichlich merkwürdig.
Seit wann vergibt die Assekuranz denn Instandsetzungsaufträge ?
Meiner Meinung nach ist Auftraggeber wohl immer noch der Kunde..
Hieran sieht man deutlich die „verklärte“ Blickrichtung der Versicherungen.
ZKF-Präsident Friedrich Nagel informiert die Mitgliedsbetriebe seines Verbandes und gab als oberster Karosseriebauer abschließend der Hoffnung Ausdruck: „…, dass sich letztlich „eine einvernehmliche Lösung zur Zufriedenheit aller“ finden lasse.“
Nachzulesen hier: http://www.autohaus.de/sehr-gewissenhaft-pruefen-925456.html
Ist der Skandal jetzt ein Skandälchen?
Eine Lösung zur Zufriedenheit aller – wie soll die den bitte schön aussehen? Angebot und Nachfrage bestimmen doch seit alters her den Markt. Nicht der von Assekuranzen den Versicherten in den Mund gelegte bzw. aufgezwungene Wille, um sich auf deren Rücken die Taschen füllen zu können. Kurz und knapp, Firmen wie IG braucht ein nach rechtstaatlichen Gesichtspunkten funktionierender Karosserie- und Lackiermarkt nicht. Übrigens, genausowenig braucht es vertraglich gebundener und damit nicht weniger vom Wohlwollen der Versicherer abhängiger Sachverständiger sowie entsprechender Organisationen.