Quelle: 1A Verbraucherjournal vom 24. 09.2012
Ab dem kommenden Jahr werden viele Autofahrer noch stärker zur Kasse gebeten, denn viele Autos werden in den Typenklassen mindestens eine Stufe nach oben rutschen. Verbraucherschützer bezeichnen das Vorgehen als ungerecht und kritisieren die untransparenten Beitragsberechnungen der Versicherer.
Der Marktführer unter den Kfz-Versicherern HUK-Coburg rechnet zum kommenden Jahr mit einer branchenweiten Beitragserhöhung um die vier Prozent. Genaue Zahlen gibt es jedoch noch kaum.
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Anscheinend sind die Kfz-Versicherer nun richtig in der Klemme? Kein Wunder, bei einer anhaltenden Schadenskostenquote von deutlich über 100% zu den Prämieneinnahmen. Einer der Gründe dürfte wohl darin liegen, dass das Schadenmanagement deutlich spürbar ins Trudeln gerät? Höhere Schadensaufwendungen durch immer besser aufgeklärte Geschädigte und Rechtsanwälte zollen zwangsläufig irgendwann Tribut.
Eine Prämienerhöhung ist natürlich nicht populär und nur schwer im Wettbewerb durchzusetzen. Dann erhöht man eben einfach die Einnahmen durch die Hintertür mit Hilfe einer undurchsichtigen (willkürlichen?) Typklassenverschiebung gepaart mit dem „frommen Wunsch“ zur flächendeckenden „Branchengesundung“?
So lange das System als solches an allen Ecken krankt und sich durch rechtswidrige Schadensregulierung selbst in Frage stellt, wird es keine Gesesung geben – Prämienerhöhung hin, Typklassenverschiebung her! „Flickschusterei“ bei den Einnahmen verlängert lediglich den Weg zur längst fälligen Reformierung (= Rückkehr zu einer rechtskonformen Schadenregulierung und Neuauflage der Kfz-Prämien).