Quelle: FAZ vom 05.01.2018
Ein Kratzer hier, eine Beule da – diese anhand von Fotos zu bewerten, ist für die künstliche Intelligenz kein Problem.
Künstliche Intelligenz hält an ungeahnten Stellen Einzug: In der Kfz-Versicherung verbreitet sich selbstlernende Software. Nach Panne oder Unfall könnten Maschinen künftig finanzielle Schäden rasant begleichen.
Der vollautomatische Kfz-Sachverständige hat keinen Namen – und er arbeitet sehr schnell: Schadenaufnahme und Kostenvoranschlag für die Reparatur binnen 30 Sekunden. Denn der Schaden wird nicht von einem Menschen begutachtet, sondern von künstlicher Intelligenz. Das britische Start-up Tractable hat eine selbstlernende Software entwickelt, die Autoschäden jeder Art analysieren kann. Autofahrer müssen nur noch Fotos der beschädigten Wagen an die Versicherung schicken – den Rest erledigt die Maschine.
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Wer zeichnet sich eigentlich verantwortlich, bei abgekoppelter künstlichen Intelligenz von Recht und Gesetz? Der Programmierer oder der Besteller?
Es stellt sich jetzt hier zumindest mir die Frage wenn denn der überwiegende Teil der Schäden Blech und somit Standardschäden sind, wieso es so oft zu Unstimmigkeiten bei der Regulierung kommt?
Somit ist auch die Aussage des App Entwicklers obsolet das Maschinen den SV ersetzen könnten, denn Realität ist, das schon heute oft nach persönlicher Inaugenscheinnahme anhand von Lichtbildern von einschlägig bekannten Prüforganisationen rechtswidrig gekürzt wird. Was soll da erst die Maschine machen wenn die eingereichten Bilder von einem grottigen Smartphone und ungünstigen Lichtverhältnissen stammen?
Es mag verlockend klingen 250 Euronen Cash in der nächsten Stunde zugesagt zu bekommen, nur wer zahlt die Differenz zum tatsächlichen Schaden? Es ist davon auszugehen das von einem Laien nicht die Auswahl an Lichtbildern verlangt werden kann, die zu einer vernünftigen und vollständigen Regulierung nötig ist. Des Weiteren wird wohl kaum einer sein Fahrzeug vor der Haustür zerlegen um die darunterliegenden Schäden zu dokumentieren. Stichwort wäre hier Stoßfänger und Lieblingskürzungsposition ist schon heute hier der Prallträger bzw. Deformationselemente solange nicht per Lichtbild dokumentiert…