Quelle: ASP vom 17.07.2012
Der Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) hat den kürzlich vom EU-Parlament beschlossenen Initiativbericht zum elektronischen Notrufsystem E-Call (Emergency Call) begrüßt. In dem Bericht würden wichtige Grundlagen für fairen Wettbewerb im Kfz-Teile- und Servicemarkt berücksichtigt. „Mit Recht wird gefordert, eine Beeinträchtigung der Wahlfreiheit der Verbraucher durch E-Call auszuschließen“, heißt es in der Verbandsmitteilung.
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Wieder ein Interessenverband, der im Rahmen des Leben rettenden System sein Süppchen kochen will. Auch aufgrund des Begehrens des GVA wird immer deutlicher, welche wirtschaftlichen Interessen bestehen, um so schnell wie möglich an das Unfallopfer und dessen Fahrzeug zu gelangen. Dass zunächst die Bergung und Rettung des Opfers im Vordergrund steh, wird offenbar vergessen. Aber so ist es, wenn der schnöde Mammon lockt.
Das E-Call-System darf nur an die Notfallleitstellen Daten senden. Dies liegt auch im Interesse des Opfers oder zumindest im unterstellten Interesse des Opfers, wenn dieser bewußtlos im Autowrack liegt. Zur Weitergabe der Daten an andere als die Retter besteht kein ausdrücklicher und kein mutmaßlicher Auftrag. Dem Opfer muss daher die Möglichkeit eingeräumt werden, zu entscheiden, ob nur das Rettungssystem als geschlossener Ruf oder ein offenenes System benachrichtigt werden soll. Die Interessenverbände, angefangen von den Versicherern, insbesondere von der HUK-Coburg, dem VDA und jetz dem GVA, haben hintenanzustehen und abzuwarten, wie der Geschädigte zu entscheiden gedenkt. Er ist Herr des Wiederherstellungsgeschehens.
Die Versicherer sollten bei dem bleiben, was ihre Aufgabe ist, nämlich den Schädiger von seiner Schadensersatzverpflichtung freizustellen. Auch die Verbände VDA und GVA sollen das tun, was ihre Aufgabe ist, der eine soll Fahrzeuge in der Markenwerkstatt reparieren und der andere Autoteile liefern.
Ein Geschäft mit dem Unfallopfer zu betreiben ist inhuman.
Wenn man berücksichtigt inwieweit Versicherungen und Teilehandel inzwischen verbandelt sind, so sollte dies mit Argwohn betrachtet werden.
Sollte dies eine Hintertür sein, um als Versicherer schneller an die Geschädigten heranzukommen?
Hi Buschtrommler,
wenn ich mir die Ernsthaftigkeit der Äußerungen des Herrn Heitmann von der HUK so vor Augen halte, bin ich absolut sicher, dass die Versicherer auch über den Teilehandel in das E-Call-System herein wollen. Alles was der Versicherung nutzt, ist recht, ob dabei Opfer auf der Strecke bleiben ist ihnen egal. Wie die Versicherer mit den Opfern umgehen, haben doch die Filmberichte in den letzten Monaten im Fernsehen gezeigt.
Argwohn ist berechtigt.
Grüße aus Hessen
G. Gladenbach
Hallo Leute,
und was ist mit den Daten? Der potentielle Geschädigte willigt doch nur ein, dass seine Daten bzw. die seines Fahrzeugs im Falle eines Unfalls mit dem 112-Ruf nur an die Notfallleitstelle gesandt werden. Zur Weitergabe der Daten an Dritte erteilt er seine Einwilligung nicht. Auch aus mutmaßlicher Einwilligung läßt sich eine derartige Datenweitergabe an Versicherungen, Werkstätten etc.nicht herleiten. Schon aus datenrechtlichen Gesichtspunkten müsste es grundsätzlich bei dem geschlossenen System lediglich zur Rettung und Bergung (Feuerwehr, Rettungswagen, Krankenwagen etc.) verbleiben. Gerade dafür ist das System ja auch gedacht. Etwas anderes kann nur dann gelten, wenn der Betroffene seine Zustimmung zur Weitergabe der Daten vorher erteilt hat.
Mit freundlichen Grüßen
F-W Wortmann
@ F-W Wortmann
Ich glaube, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Die Weitergabe der Daten soll aufgrund eines Schalters oder ähnlichem erfolgen. Wenn dieser betätigt wird, geht der Notruf – E-Call eben – an die 112er Leitstelle. Dort wird versucht mit dem Opfer Sprechkontakt zu erreichen, wenn dies nicht möglich ist, z.B. wegen der Schwere des Unfalls und der Verletzungen, dann sollen die Daten des Fahrzeugs und dessen Position an die Leitstelle gegeben werden. Das ist auch sinnvoll, um das eventuell im Graben liegende Fahrzeug zu finden und bergen zu können sowie die verletzten Personen zu retten. Indem das mögliche spätere Opfer den Schalter betätigt, erteilt er konkludent die Einwilligung zur Weiterleitung der Daten an die Leitstelle, aber auch nur dahin.
Und von dieser beschränkten Einwilligung können Dritte nicht partizipieren. Denn eine ausdrückliche Weitergabe an Dritte liegt ja nicht vor. Aber wir haben ja bei den Urheberrechten der Sachverständigen gesehen und erfahren, wie die Versicherer und Dritte, wie die Restwertbörsen, damit umgehen. Obwohl die Rechte bei dem Sachverständigen lagen, und sich dies eindeutig aus dem Gesetz, gültig für alle, ergab, wurde ohne Einwilligung das Urheberrecht der Sachverständigen verletzt. Ich fürchte daher, dass die Versicherer auch hier ohne Einwilligung Schnittstellen suchen, wo sie in das geschlossene Call-System eindringen können. Was scheren uns die Datenrechte der Verletzten? Also wehret den Anfängen. Holzauge sei wachsam!
Gruß aus dem Bördeland
Wann wurde nochmal zuletzt ein verunfallter PKW im Wald vergessen?
Wann kam eigentlich zuletzt jemand ums Leben,weil sein Unfall von niemandem gemeldet wurde?
Naklar,jeden Tag verschwinden dutzende Motorradfaher einfach von der Piste und keiner hilft!
Wer braucht e-call…..die Hersteller,die Versicherer,die Teilehändler?
O.K. wenn auf der Alm ne Kuh verlorengeht,dann ist eine Kuhglocke manchmal ganz hilfreich,aber auf der Strasse???– Kuhglocken für PKW und Motorräder???
Wieso denkt niemand über eine Handyapp nach,die einen e-call sendet,wenn der Mensch und nicht das Auto in eine Notlage geraten ist?
Wieso soll überhaupt mein Auto den Notruf senden,und nicht ich selbst,oder automatisch mein Handy?
Was,wenn ich Fahrradfahre und verunglücke,oder als Fussgänger angefahren werde….mein Auto sendet dann nix,es steht in der Garage.
Könnte es vielleicht so sein,dass die ständig sich zu Wort meldenden interessierten Kreise sich um mein Geld sorgen,anstatt um meine Gesundheit?
Wann melden sich eigentlich die Krankenkassen zu Wort mit der Forderung,die Überlegungen zum e-call zu beerdigen,weil dessen Einführung nur das sozialschädliche Spätableben fördern werde?
Das ganze Genöhle ist doch nurnoch zum K….!
M.E. hat bisher kein Verband plausibel dargelegt, inwieweit der/ein Emergency Call in seinem jeweiligen Datenportfolio Vorteile bringt im Rahmen der evtl. akut erforderlichen medizinischen und/oder technischen Hilfestellung direkt nach einem Unfall.
Einzig ein gesteuertes darauffolgendes Schadenmanagement sind als wirtschaftlicher Faktor erkennbar, das aber u.a. diametral zur rechtlich zugesicherten Dispositioinsfreiheit steht.
@ GLÖCKCHEN
WAHRE WORTE!!!!-RESPEKT!!- ….bei Glöckchen hats gebimmelt:-)!
svsander-online.de
@ Glöckchen
Nicht nur hier, sondern auch Auto-Bild , Focus, Der Spiegel, der Stern und die kritische Tagespresse sollten das Thema mit der Hinterfragung abhandeln und nicht aus den Augen verlieren. Auf geht´s, kontaktiert die Presse und dort die richtigen Leute. Wir tun es auch.
Gruß
B.W.
Unfallopfer brauchen uneigennützige Hilfe,aber sicher keine fremdnützige Bevormundung.
Versicherer investieren Millionen um als Erste an die Unfallopfer heranzukommen—warum???
Weil sich mit diesem Millionenaufwand bei den Unfallopfern Milliarden an Schadensaufwendungen einsparen lassen!!!
In 1998 kaufte man die Notrufsäulen an den Autobahnen,2002 die Notrufsäulen an den Bundesstrassen—und was wurden da moralisch höchste Motive kaltschneuzig dahergeheuchelt,um diese Ausgaben zu rechtfertigen.
Dann bemerkte man,dass immer mehr Notrufe über das Handy abgesetzt wurden,dass die teuren Investitionen sich immer weniger rechneten—und, was tat man—man liess sich -wieder für Millionen- ein Handynotrufortungssystem aufbauen.Ist das nicht toll,was man so alles mit den Geldern der Versichertengemeinschaft anfangen kann?
Es ist halt saudumm,dass Unfallopfer sich nicht immer so
steuern lassen,wie der Versicherer das gerne hätte.
Und jetzt ein e-call System,bei dem das Auto automatisch um Hilfe bei der Versicherung ruft,völlig unbeeinflusst von den Interessen des Fahrzeugeigentümers?
Wem nutzt das?,dem Unfallopfer?
@Glöckchen
Samstag, 21.07.2012 um 13:03
Unfallopfer brauchen uneigennützige Hilfe,aber sicher keine fremdnützige Bevormundung.
Hallooo, Glöckchen,
diese zutreffende Einschätzung gehört auf den Leitstrahl für die Presse. Weiß das auch die Polizei? Hat sich das auch schon bei den Gerichten herumgesprochen ? Welche Ministerien und welche Bundestagsabgeordneten haben sich überhaupt schon einmal mit dem Thema befaßt ? Wo liegen hier die Ursachen für die Versäumnisse ? Diese Aufgabe läßt sich nur gemeinsam lösen und hier sind die Schatzsucher gefragt, die alle fragwürdigen Erscheinungsformen und Vorkommnisse sorgfältigst an den Mann oder an die Frau bringen. Das aber nicht nur einmal aus Lust und Laune, sondern regelmäßig und immer wieder
Gruß von der Tenne
Eure Petzmaus
Ich glaube auch dass eigentlich niemand auf diesen ecall gewartet hat. Warum sollte so ein Kästchen in mein Auto kommen? Ist der wirkliche Wille mich zu retten der Grund? Ich habe meine Zweifel! Ich glaube hier versucht jemand ein neues Geschäft anzukurbeln.
Eine Sache sollte man wirklich mal sehen. Wie ist denn der ecall konstruiert? Die Automobilhersteller haben 2 Möglichkeiten bekommen:
– der direkte Notruf auf die 112
– der Call geht zu einem Call Center (das der Automobilhersteller betreibt oder aussucht) und dieses kümmert sich
Nachdem es selbst in Deutschland keine ausreichende Infrastruktur (die meisten Rettungsleitstellen können einen automatischen Notruf und den Empfang der übermittelten Daten nicht entgegen nehmen) für Variante 1 gibt, droht uns wohl Variante 2.
Ich kann die Angst der Versicherungen schon verstehen aber ich glaube auch andere Leute im Unfallreparaturmarkt könnten in die Röhre schauen. Der ecall wird ja nicht das einzige sein was da kommt. Die EU Kommission hat schließlich die Hersteller eingeladen die Kosten die ihnen durch den ecall entstehen durch weitere „Dienste“ einzufahren. Die EU befeuert also so Internetdienste fürs Auto. Dazu wird neben dem echten ecall ganz sicher ein „Unfalldienst“ gehören. Das Auto merkt am Crashsensor ja das es gerumpelt hat. Also alles kein Problem. Und schon ist da der Anruf vom Hersteller: Ich helfe ihnen sofort!
Also mit dem Schadenmanagement der Versicherungen ist dann hoffentlich Schluss aber ich habe die Angst dass dann Schadenmanagement der Hersteller kommt. Und ob die Sachverständige brauchen, Anwälte zum Zuge kommen lassen, dem Geschädigten seine Ansprüche sichern? Ich habe meine Zweifel! Der zuständige EU Kommissar hat letztes Jahr schon bei einer Veranstaltung gesagt, dass man keine Regeln zur Sicherstellung des Marktes durch ecall verabschieden werde. Man werde den Herstellern die Chance geben sich wettbewerbskonform zu verhalten und dann das Verhalten in ein paar Jahren analysieren. Tja da schläft die Politik also genauso wie sie bei den Versicherungen und ihrem wettbewerbsfeindlichen Schadenmanagement geschlafen hat.
Ich sehe es schon kommen: das Kapital rottet sich bei ecall zusammen, die Hersteller machen mit den Versicherungen gemeinsame Sache und der Verbraucher, freie Werkstätten, Anwälte, Sachverständige, Abschlepper…. schauen in die Röhre.
Daher will ich kein ecall aber ich vermute der Drops ist gelutscht. Die Politik drückt ihn durch und wir werden dann die Suppe auslöffeln.
60 % der Befragten wären angeblich bereit zwischen 9 und 14 Euro monatlich für die eigene Abzocke zu zahlen.
e-call-Studie 2006 in Österrreich:
eCall Pilot
„4. Kostenbereitschaft
Über 60% der ausgewählten Testfahrer waren bereit, zwischen EUR 9,00 und EUR 14,00 pro Monat dafür auszugeben, dass sie bei Unfällen oder in Notfällen umgehende Hilfeleistung erhalten. Fast die Hälfte wäre überdies bereit gewesen, mindestens EUR 300,00 für Hardware und Installation auszugeben. Die „Schmerzgrenze“ ist hier aus Herstellersicht mit EUR 900,00 anzusetzen. Dies zeigt eindeutig, dass Sicherheit im Strassenverkehr einen Stellenwert erreicht hat, für den es sich aus Sicht des Autofahrers tatsächlich auszahlt, Geld zu bezahlen.“
Quelle: http://www.e-call.at/ecall-pilot-2006.php
Wer sich mit dem praktizierten (Un)recht“ nach Verkehrsunfällen gerade in Österreich seine Erfahrungen gemacht hat, dem ist klar, noch bevor die Gandarmerie oder der Rettungsdienst am Unfallort eintrifft, wäre nach Einführung vom e-call der Sachverständige der Versicherung lange da. Ich bemühe gerade den Auslandsschutzbrief meines Versicherers – den Schaden so zu regulieren, als wenn er in Deutschland passiert wäre – weil der österreichische H-Versicherer sich, wie gesagt zu Unrecht bereits über Monate weigert, weitere 50 % des verursachten Schadens zu erstatten!
Übrigens, die Gendarmerie und der Abschleppdienst waren innerhalb von 5 Minuten am Unfallort – ganz ohne e-call.
Tja,der deutsche Michl ist schon ein ganz Besonderer!
Selber bei der Holzkasse krankenversichert,aber die sauteuer geleaste Dreckskarre in der Garage mit Excellium Safety Plus Package als Sonderausstattung inclusive e-call im Kasko-Premium-Select-Plus-Rundum-Sorglos-Paket abgesichert?
Wär das nichtmal ein Thema für den Kabarettisten Schramm?
Der e-call kommt doch da gerade recht in dem Wahn,das Geld zum Fenster hinauszuwerfen.
Autofahren ist offenbar noch viel zu billig!
PS:
Ferrari fahren Freitagsmittags um halbvier auf der A5
is sowas von Scheisse,da musst du hinterher zum Psychodoc!