Es ist schon erstaunlich, dass ein Urteil von einer OLG-Richterbank direkt den Weg auch in „Die 1. Reihe“ findet.
Nicht einmal rechtskräftig geworden, eilt die HUK-Coburg den Argumenten der Richter dann auch noch im blinden Gehorsam voraus. Der eine oder andere Insider dürfte deshalb kaum umhin kommen, zu spekulieren, ob wohl möglich der hinter dem Beklagten stehende Kfz.-Haftpflicht-Versicherer die drei großen Buchstaben HUK im Logo trägt.
Die Fahrrad-Helmpflicht kommt durch die Hintertür
Ein Gericht hat entschieden, dass eine Radfahrerin, die ohne Helm unterwegs war, zumindest eine Mitschuld trägt – und zahlen muss. Erste Versicherer kündigen bereits an, kritischer hinzuschauen.
HUK will sich an Urteil orientieren
Die Richter entschieden, dass die Frau 20 Prozent ihres aus dem Unfall entstandenen Schadens selbst bezahlen muss (7 U 11/12).
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Eine Versicherungsgesellschaft, die HUK-Coburg, kündigte gegenüber der „Welt“ sogar an, ihre Maßstäbe in der Haftpflichtversicherung in Folge des Urteils zu ändern: „Wenn das Nichttragen des Helmes kausal/mitursächlich für die Verletzungsfolgen gewesen sind“, wirke sich die Entscheidung des OLG Schleswig-Holstein „konkret“ aus.
Ist natürlich typisch für HUK-Coburg. Da, wo es gilt weniger leisten zu müssen, ist die Coburger Firma immer mit an erster Stelle.
Aber im Ernst: Hat das Urteil des OLG Schleswig nicht was für sich? Wer sorgt sich nicht um die eigene Gesundheit und um das eigene Wohlergehen? Doch wohl jeder. Insoweit ist es konsequent, dass neben Motorrädern, bei denen es gesetzliche Pflicht ist, auch bei Fahrrädern ein Helm getragen wird. Dieser vermeidet auf jeden Fall schwerere Kopfverletzungen als oben ohne.
Das Verschulden gegen sich selbst kann nicht einfach ignoriert werden. Die eigene Sicherheit sollte einem Radfahrer schon den Helm wert sein.